Da sein.

Aufmerksamkeit scheint, obwohl im Prinzip 24 Stunden verfügbar, nur begrenzt vorhanden. Und mit ihren Verwandten, der Neugier und dem Interesse, verhält es sich wohl ganz ähnlich. Wenn dem so ist, ist es also eine Frage der Prioritäten, wem oder was man seine Aufmerksamkeit schenkt.

Ich bin inzwischen schon ganz gut darin, meiner unmittelbaren Umgebung meine Aufmerksamkeit zu schenken. Ob diese das auch als Geschenk sieht, weiss ich nicht. Und wenn ich nichts für meine Umgebung übrig habe, ziehe ich mich zurück. Denn allein die Vorstellung, jemandem gegenüber zu sitzen und über etwas anderes nachzudenken, löst bei mir Juckreiz aus.

Doch zurück zu den Prioritäten: Werden Dinge und Menschen, die schon lange da sind, zur Selbstverständlichkeit und sind also zu vernachlässigen, weil man sich ihnen auch später noch widmen kann? Werden sie also gewissermassen zu schlechten Gewohnheiten? Aus dem Juckreiz wird ein Ausschlag.

Wie dem auch sei. Ich habe mir ein paar Gedanken dazu gemacht und sie vertont. Im Rahmen meiner Möglichkeiten, zeitlich und musikalisch.

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Menschen wie ich.

Ich bin mühsam*. Manchmal. Öfters. Ein richtiges Pain in the ass. Ich schaue richtig hin, wenn ich hinsehe. Und ich höre ziemlich gut zu. Du hast meine volle Aufmerksamkeit. Und ich frage nach. Wenn ich etwas nicht verstehe. Wenn ich wieder mal an jemanden gerate, der oder die eine grossen sprachliche Streuung hat.
Wenn jemand ein Statement macht, in dem ein «eigentlich» vorkommt, zum Beispiel. Das «eigentlich» braucht es meist nicht. Und wenn es vorkommt, verkehrt es die Aussage oft ins Gegenteil. Sag’, was du denkst. So wie ich. Das Leben ist schon kompliziert genug.

Ich bin auch sonst mühsam. Wenn ich da bin, bin ich ganz da. Du hast meine volle Aufmerksamkeit. Sonst könnte ich ja ebensogut mit jemand anderem meine Zeit verbringen. Oder noch besser mit mir. Da gäbe es wenigstens kaum Missverständnisse. Und auch kein Blabla.

Trotz all dem haben sich ein paar Menschen mit meinen Eigenheiten arrangiert und können darüber hinwegsehen und mich mögen. An dieser Stelle: Habt Dank.

Wie auch immer. Ich habe diese umständlichen Umstände mal zu Papier gebracht und vertont. Und das klingt dann etwa so, wie unten.

Ich danke dir für dein Verständnis. Und dein Interesse. Ich wünsche dir ganz viele Momente ungeteilter Aufmerksamkeit.

*I’m not fishing for compliments.

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Viel Lärm um Nichts

Ich weiss nicht, wie es dir geht, aber ich komme auf meinem Arbeitsweg immer mindestens an drei Baustellen vorbei. Eine kündigt sich lautstark und schon von weitem an, wenn ich noch durch das bewaldete Tobel hinunter zum Bahnhof laufe. Eine liegt keine zehn Meter von meinem Schlafzimmerfenster entfernt. Im Büro – am Limmatplatz – wird das Presslufthämmern und die Kratzgeräusche der riesigen Bagger auf dem Lande durch Strassenbahnquietschen, Hupen und – wie sollte es auch anders sein – durch den Lärm anderer Baustellen abgelöst.

Das Sonderbare dabei: Ich gewöhne mich nicht daran und blende es aus. Das Gegenteil ist der Fall. Es ist, als würde mir jemand immer und immer wieder über den Arm streichen, bis die Stelle total überreizt ist und schon fast schmerzt.

Nun habe ich diesen Umstand samt Lärm vertont. In einem weiteren neuen Liedchen. Deutsch und deutlich. Herzlichen Dank fürs Anhören.

Ich wünsche dir viele ruhige Momente.

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Einen Moment, bitte.

Hast du einen Moment Zeit? Oder sogar viereinhalb Minuten? Das freute mich ungemein. Immerhin ist das keine Selbstverständlichkeit, wo wir doch ständig mit etwas beschäftigt zu sein scheinen.

Dann und wann setze ich mich hin und schreibe ein paar Gedanken auf. Weil sie mir im Moment wichtig sind. Und wenn ich dann noch einen Augenblick von meiner Zeit übrig habe – vertone ich diese Gedanken, halte den Moment fest, gebe ihm meinen Sinn und lasse ihn dann ausklingen, bereit für den nächsten Moment.
Denn das ist alles, was ich in meinem Leben wirklich habe: Momente, aneinandergereiht.

Es freut mich, wenn du diesen Moment mit mir teilst und dir einen meiner neuen Songs anhörst. (Kopfhörer:innen würden nicht schaden.)

Ich wünsche dir viele schöne Momente.

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Echo aus der Vergangenheit

WOKE UP THIS MORNING – Vor ein paar Wochen holte mich meine Vergangenheit ein, jedenfalls ein Teil davon. Eine Mail, sie sah auch ein wenig nach Enkeltrick aus. Auch beim Namen der Absenderin klingelte es überhaupt nicht. Aber sie nahm ganz klar Bezug auf meine Familie, meine Herkunftsfamilie. Ich wusste nicht, wie reagieren. Aber ich dachte an meine Mutter. Lang ist es her, Sehr lange. Und meine Erinnerung an sie enthält – in Relation zu den knapp 17 Jahren gemeinsam verbrachter Zeit – nicht mehr als ein paar Wort- und Bildfetzen. „Echo aus der Vergangenheit“ weiterlesen

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ChatGPT und die Interpretationen von Wirklichkeit und Verantwortung

Hallo ChatGPT,
unterscheidest du zwischen Realität und Wirklichkeit?
Gruss | Stefan

Hallo Stefan,
Als künstliche Intelligenz habe ich kein eigenes Bewusstsein oder Empfindungen, so dass ich nicht wirklich in der Lage bin, zwischen Realität und Wirklichkeit zu unterscheiden. Für mich ist alles, was ich verarbeite, lediglich eine Reihe von Daten und Informationen, die durch meine Programmierung und Algorithmen interpretiert werden. „ChatGPT und die Interpretationen von Wirklichkeit und Verantwortung“ weiterlesen

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Bankrott der Ich AG

Etwas ist anders. Ganz anders. Ich weiss nicht, woran es liegt. Vielleicht an mir. Vielleicht bin ich anders. Oder viele andere. Oder es liegt an meiner Unlust, mich noch länger mit anderen zu arrangieren. Mein ganzes Leben lang habe ich Situationen antizipiert. Bin auf Vorrat ausgewichen. Oder habe mich aus der Situation herausgenommen. „Bankrott der Ich AG“ weiterlesen

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Wie haben mich zwei Jahre Pandemie verändert?

Was mache ich anders als vor der Pandemie? Ich sage bewusst nicht „nach der Pandemie“, denn aus meiner Sicht ist sie noch nicht überstanden. Es wurden lediglich alle Schutzmassnahmen aufgehoben. Die Infektionszahlen sind noch immer hoch. Es werden noch immer Menschen mit oder wegen Corona hospitalisiert. Und die Schicksale, die an Langzeitfolgen leiden, mehren sich, unabhängig davon, ob dies die Krankenkassen wahrhaben wollen oder nicht.

Was also mache ich anders als vor zwei Jahren? „Wie haben mich zwei Jahre Pandemie verändert?“ weiterlesen

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