Logbuch-Eintrag

Logbuch-Eintrag Nr. 17, Sonntag, 21. Januar 2018 um 14.07: Unter «Tätigkeit» trage ich mein Staubsaugen ein, unter «Symptome» keine.

Logbuch-Eintrag Nr. 18, Sonntag, 21. Januar 2018 um 14.58: Liebes EKG, bitte verzeih’, falls ich dir dann und wann einen Schrecken eingejagt haben sollte. Aber manchmal vergesse ich einfach zu atmen. Und schliesslich hatte ich es mit dir auch nicht immer einfach. Du warst ganz schön anhänglich. Und gejuckt hast du mich auch.

Logbuch-Eintrag Nr. 19, Sonntag, 21. Januar 2018 um 17.02: Liebes Langzeit-EKG, man muss loslassen können: Du von mir – autsch! – und ich vom einzigen Brusthaar, das ich je hatte.

Logbuch-Eintrag Nr. 20, Sonntag, 21. Januar 2018 um 17.03: Liebes Langzeit-EKG, sollte mein Herz jetzt irgendwelche Kapriolen machen, bekommst du das nicht mehr mit. Denn nach 48 Stunden Unbequemlichkeit habe ich mich deiner Tentakel und Näpfe entnibbelt und stehe erstmals wieder unter der Dusche. Sollten dabei noch zusätzlich Ausschläge zu verzeichnen sein – was du ebensowenig mitbekommst – dann wegen der Vorfreude auf ein Glas Prosecco.

Vorbei die Zeit, in der ich mich noch mehr beobachtete und jede noch so kleine Regung, Ursache und Wirkung, zu deuten versuchte. Ich habe wirklich besseres zu tun. Und spannenderes. Solches, was viel eher zu meiner Gesundheit beiträgt, als dieses Fokussieren auf Aussetzer, Pochen an den Schläfen oder anderes.
(Mein Langzeit-EKG verpasst morgen Nachmittag den Moment, in dem mein Herz vor Freude hüpft, weil eben eine neue politische Organisation gegründet wurde. Tja. 🙂

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