Logbuch-Eintrag

Logbuch-Eintrag Nr. 17, Sonntag, 21. Januar 2018 um 14.07: Unter «Tätigkeit» trage ich mein Staubsaugen ein, unter «Symptome» keine.

Logbuch-Eintrag Nr. 18, Sonntag, 21. Januar 2018 um 14.58: Liebes EKG, bitte verzeih’, falls ich dir dann und wann einen Schrecken eingejagt haben sollte. Aber manchmal vergesse ich einfach zu atmen. „Logbuch-Eintrag“ weiterlesen

Ich will einfach nur sein.

Der Wecker läutet. Ich stehe einfach nur auf, gehe einfach nur unter die Dusche und mache mich einfach nur bereit für den Tag. Kein Gedanke, etwas davon könnte mühsam sein oder etwas Unangenehmes bringen. Einfach nur meine Tabletten einwerfen, Tee trinken, zum Bus laufen. Einsteigen. Einfach mit den anderen in die Stadt fahren. „Ich will einfach nur sein.“ weiterlesen

Ouh, what a mess!

Viele gefährliche Männer regieren Länder in aller Welt, das nationale Fernsehen und Radio soll abgeschaltet werden, oberste Vereinsorgane vergessen ob ihren persönlichen Ambitionen ihren Vereinszweck und an meiner letzten Niere werden Infarkte gefunden, die die Fortführung meiner Krebs-Therapie in Frage stellen … was davon ist wichtig? Worauf soll ich mich konzentrieren? „Ouh, what a mess!“ weiterlesen

Acht Jahre Parteimitglied …

Bis Anfang 2010 war ich höchstens mal Mitglied einer Band, Mitglied eines Fussball-, Tennis- oder Tischtennisclubs. Ansonsten teilte ich die Clichévorstellungen, die möglichwerweise nicht wenige mit Vereinsmeierei verbinden: Verstaubte Strukturen und veraltete Rituale an langweiligen Versammlungen.

Dann fragte mich die SP an, ob ich als ihr Kandidat bei den Wahlen im goldküstlichen Erlenbach für die Schulpflege antreten wolle. „Acht Jahre Parteimitglied …“ weiterlesen

Das mit dem Loch.

Manchmal fühlt es sich an wie ein Lachen, das beim schönsten «Ha!» einfriert. Wie küssen, berühren, ergreifen, zupacken und sich hingeben, bis zu dem Augenblick, in dem mir ein gefrorenes Fischstäbchen in den Sinn kommt. Dann fühlt sich mein Leben an wie ein Orgasmus mit einem schwarzen, stummen Loch in der Mitte. „Das mit dem Loch.“ weiterlesen

Die gute schlechte Nachricht.

Ist das nun Glück im Unglück, ein Schönheitspreis mit Makel oder ein lachendes mit einem weinenden Auge? Ich hatte heute wieder einen Kontroll-Termin im UniSpital. Bei dieser Gelegenheit wurde auf dem grossen Monitor erneut ein winziges Rezidiv entdeckt, ein Einzeller-Krebschen im Frühstadium, sozusagen. „Die gute schlechte Nachricht.“ weiterlesen

Jahrestag

Heute vor einem Jahr bin ich aus vollem Lauf gegen die Wand gelaufen. Im übertragenen Sinn. Und von einer Nierenkolik in die Knie gezwungen worden, buchstäblich. Als ich nach einer gefühlten Ewigkeit und abgefüllt bis oben hin mit zahlreichen interessanten Derivaten, die mir in der Permanence verabreicht wurden (bis ich endlich Ruhe gab) im Schlepptau meiner Familie wieder in die grosse Halle des HB Zürich trat, hing da dieses Swarovski-Glitzerdings kopfüber und zeigte mir seine Spektral- und noch ein paar bis anhin mir unbekannte andere Farben. „Jahrestag“ weiterlesen

Es ist zum Verrücktwerden.

Ich habe den starken Verdacht, allmählich verrückt zu werden. Wenn jemand etwas sagt, fällt mir immer öfter auf, wie unpräzis Menschen sprechen, fast so, als wollten sie Missverständnisse provozieren. Aber ich nehme an: es liegt an mir. Denn mir fallen jeweils augenblicklich und gleichzeitig mindestens drei mögliche Interpretationen zum Gesagten ein. Mindestens.
Wenn mich jemand etwas fragt, passiert dasselbe. Statt einfach zu antworten, zermartere ich mir dann das Hirn mit der Frage, wie die Frage gemeint sein könnte. „Es ist zum Verrücktwerden.“ weiterlesen

Wie doch die Zeit vergeht.

Ich muss mir eingestehen, dass ich wohl nie ein guter, weil disziplinierter Tagebuch-Schreiber geworden wäre, hätte ich es denn darauf abgesehen. Seit dem letzten Eintrag ist es mehr als ein Monat her. Aber ich habe gute Gründe, warum ich so lange nichts geschrieben habe.
Zunächst einmal geschehen ganz viele und ganz grossartige Dinge, zu denen ich solange schweigen muss, bis sie eben spruchreif sind. Zum Beispiel im Bereich Kultur. Mir bleibt nichts anderes übrig, als mich vorerst im Stillen spitzbübisch darüber und darauf zu freuen. „Wie doch die Zeit vergeht.“ weiterlesen