Am 20. Januar 2017 um 12 Uhr soll Donald Trump folgendes sagen:
«I do solemnly swear that I will faithfully execute the office of the President of the United States, and will to the best of my ability, preserve, protect and defend the Constitution of the United States.»
Vorausgesetzt, er bringt diese wenigen Zeilen des Amtseides für einmal ohne Beleidigungen und Drohungen über die trutzigen Lippen, wird der erste Knackpunkt wohl «faithfully» sein. Treu wem gegenüber? Mir bereitet aber vor allem «to the best of my ability» Kopfzerbrechen. Sein Wahlkampf hat hinsichtlich «best» wenig Hoffnung übriggelassen. Auch bezüglich «ability» hat er die Messlatte nicht gerade höher gelegt.
Ich kenne diesen Menschen nur aus den Medien. Leider hat er es versäumt, mir sein «bestes Wissen und Gewissen» dort zu zeigen. Dafür legte er eine gehörige Portion Unfähigkeit an den Tag. Er gab nicht nur den Elefanten, er täuschte auch noch vor, den Porzellanladen gekauft zu haben, mit Geld, das er nicht hatte.
So fiebere ich seinem Amtseid nicht entgegen. Es graust mir davor. Ich könnte mir auch vorstellen, dass er sagt: «Oh shit, yeah! I do so damply sweat that I will fatefully execute the residence of the Orifice of the United States, and will to the best of my utility, reverse, infect and prepend the Deconstrution of the United States.»
EIDgenossen
Der Schweizer Eid lautet: «Ich schwöre vor Gott dem Allmächtigen, die Verfassung und die Gesetze zu beachten und die Pflichten meines Amtes gewissenhaft zu erfüllen.»
Das Gelübde dazu lautet: «Ich gelobe, die Verfassung und die Gesetze zu beachten und die Pflichten meines Amtes gewissenhaft zu erfüllen.»
Heisst: Hiesige Amtstragende müssen ihr Tun oder Lassen explizit nur mit ihrem Gewissen in Einklang bringen. So laufen sie auch nie Gefahr, einen Meineid zu leisten.
Dass Gewissen nicht nur relativ, sondern auch fakultativ ist, haben wir in den vergangenen 20 Jahren erlebt. Und dass einseitig Begabte auch gar keine Probleme damit haben, eigene Interessen mit einem alles andere ausblendenden Gewissen in Einklang zu bringen, wissen wir auch. Anders ist nicht zu erklären, dass gewisse Nationalräte es begrüssen, wenn die Schweizerinnen und Schweizer Angst haben, vor ihnen wohlverstanden, nicht vor Burka tragenden Feindbildern.
So help us God.