Der Wecker läutet. Ich stehe einfach nur auf, gehe einfach nur unter die Dusche und mache mich einfach nur bereit für den Tag. Kein Gedanke, etwas davon könnte mühsam sein oder etwas Unangenehmes bringen. Einfach nur meine Tabletten einwerfen, Tee trinken, zum Bus laufen. Einsteigen. Einfach mit den anderen in die Stadt fahren. Dann komme ich an. Darum steige ich aus und spaziere zum Büro. Schaue unterwegs, wer mir begegnet, lächle mühe- und absichtslos. Im Büro mache ich mich einfach an die Arbeit, an meine Arbeit, von der ich gerne annehme, dass sie Sinn macht und von der ich weiss, dass sie andere auch als sinnvoll erachten und froh sind, dass sie jemand macht. Einfach erledigen, was ansteht. Mit Leuten reden, offene Fragen stellen, über die Antworten nachdenken und entsprechend handeln. Ganz einfach.
Ich will einfach sein. Im Tun. Und es schätzen, dass andere nicht bloss Anforderungen stellen, sondern auch die Mittel dafür bereitstellen. Dass sie nicht die Probleme hinter den Aufgaben sehen, sondern die Aufgaben selbst. Wie ich. Ich will darüber nachdenken, was kommen und wie man dem Kommenden adäquat begegnen könnte. Einfach so. Ganz einfach. Den ganzen Tag. Jeden Tag. Weil es richtig ist. Und weil es sich nicht so anfühlt, als stünde ich im kalten Gegenwind mit Sprühregen. Und weil sich auch die anderen nicht so fühlen. Weil ich ihnen zeige, dass sie wichtig sind, ohne das Gefühl zu haben, ich verlöre deswegen mein Gesicht, meine Macht über sie oder was auch immer.
Ich will einfach nur sein. Und das Richtige tun. Weil es sich richtig anfühlt, wenn es sich richtig anfühlt. Und Intelligenz nur ein Mittel zum Zweck ist. Und es auch mehr gibt, als nur gerade das, was in eine Excel-Tabelle passt.
Wir passen alle nicht in Tabellen. Darum sind wir. Einfach. Egal, wie komplex. Wer in die Tabelle passt, lebt nicht, nicht mehr. Und wer andere in Tabellen pressen will, möchte sie eigentlich begraben. Aber ich will ja einfach sein. Nur sein. Und tun. Weil es richtig ist. Und es sich auch so anfühlt. Und es dadurch auch für andere einfacher wird und wir so alle etwas davon haben.
Ganz einfach.
wir sitzen alle im selben boot, denn, über sinn oder unsinn des daseins zu sprechen ist tabu. es ist ja gut wie es ist.
wir können alltag, aber nicht einfach sein. langsam erschöpfen sich die lebensziele und ohne freude wird es schwierig aus der nummer rauszukommen im mentalen januarloch.
Platons weisheit trifft es:
„Ich kenne keinen sicheren Weg zum Erfolg, aber einen sicheren Weg zum Misserfolg: es allen Recht machen zu wollen.“
wenn es hart auf hart kommt, sind wir füreinander da. manchmal reichen gute gedanken und wünsche. die tage werden länger und nach den stürmen kehrt neuer ésprit ein. nur etwas geduld, die lebensgeister kehren zurück, rechtzeitig zum quantensprung.
Tat twam asi
Ich google das jetzt mal 🙂