Es mag richtig sein, dass Unternehmen zum dritten Mal in Folge von Steuern entlastet werden, auf Kosten der arbeitenden Bevölkerung. Es mag richtig sein, dass wir auf der einen Seite Standortförderung für ausländische Unternehmen betreiben, auf der anderen Standortabschreckung für Flüchtlinge. Es mag richtig sein, dass Politisierende mehr und mehr gegen das Ausland wettern, selbst wenn es in der globalisierten Wirtschaft so etwas wie Ausland gar nicht mehr gibt. Es mag richtig sein, dass Banken keine oder kaum Steuern zahlen, auch nicht auf Finanztransaktionen, die unsere Wirtschaft, unsere Existenz regelmässig aufs Gröbste ins Wanken bringen. Aber warum fühlt es sich dann nicht richtig an?
Es ist erschreckend: Die Mehrheit der Menschen in unserem Land kann zwar tolerieren, dass eine Minderheit Geld mit Geld verdient, ohne auch nur einen Finger zu rühren – dank sogenannten Grundlosen Einkommensbedingungen, steuerfrei. Dieselben Menschen können sich aber nicht im Traum vorstellen, dass es einem reichen und fleissigen Volk gut anstehen und gut tun würde, für den Fall der Fälle ein Bedingungsloses Grundeinkommen zu haben. Dieses Volk kann sich das mental nicht leisten. Es hat nicht das Vertrauen, dass andere ebenso ehrlich sind wie man selbst.
Ich muss doch auch arbeiten!
Das alles fühlt sich nicht so richtig richtig an. Und es sieht auch nicht so aus, als würde sich das Blatt in nächster Zeit wenden. Dafür müssten neue Mehrheiten mobilisiert und geschaffen werden. Doch woher nehmen, wo wir doch alle so sehr damit beschäftigt sind, nicht aus dem Hamsterrad zu fallen?