Ja, ich mache Musik. Auch wenn ich mich nicht als Musiker im eigentlichen, im studierten Sinne sehe. Ich mache einfach. Und lerne auf den jeweiligen Instrumenten meist nur gerade die Parts, die ich für die Aufnahmen brauche. Vor etwas mehr als einem Jahr habe ich – nach einer mehr als zehnjährigen Pause – meine Instrumente und das wenige, was ich darüber weiss und noch in den Fingern habe, wieder hervorgekramt, um meine Tochter dann und wann zu unterstützen. Sie studiert Musik, nähert sich dem Thema also auf ebenso ernsthafte wie fundierte Weise, nicht so wie ich, als Laie.
Ohne gross darüber nachzudenken, sind so im Laufe der letzten zwölf, vielleicht 15 Monate eine ganze Reihe von Songs entstanden, die zusammengenommen ein ganzes Album füllen würden. Und wenn dies ein Album wäre, würde es wohl «The remains of the day» heissen, in Anlehnung an einen meiner Lieblingsfilme. Und mit einem ganz ähnlichen Gefühl. Was vom Tage übrig blieb, habe ich vertont, in der Zeit, die mir dafür blieb. Ohne jeglichen kommerziellen Hintergedanken. Und dann und wann mit gütiger Mithilfe meiner Tochter und kleinen Beiträgen ihrer Mitstudierenden in Berlin oder wo auch immer sie gerade leben.
Vertont habe ich die Themen, die mich beschäftigen, freuen oder nachhaltiges Kopfschütteln verursachen: Das Nutzerverhalten im Zusammenhang mit digitalen Medien, die Liebe an und für sich, die Liebe im Speziellen, die Veränderungen im Laufe meines Lebens, unbequem aufmerksame Geister, die Stille als rares Gut, oder der Umstand, dass unsere Aufmerksamkeit immer weniger dem Augenblick gilt.
Einige dieser Songs habe ich in meine Playlist ausgenommen. Sting oder Peter Gabriel, die Talking Heads oder Linkin Park, Porcupine Tree, Bowie und andere persönliche Helden wirst du hier also nicht finden. Nur meine Songs.
Ich freue mich, wenn du trotzdem oder gerade deswegen hier ab und zu reinhörst und – fishing for compliments and non-compliments – den einen oder anderen Kommentar dazu hinterlässt. Danke für dein Ohr.