Ja, es gibt keinen Weg zurück. Und ja, ich kann nicht so tun, als wüsste ich nicht, was ich bisher erfahren habe. Aber ja, je älter ich werde, umso unwissender fühle ich mich. Weil ich es ja auch tatsächlich bin. Ich weiss nicht mal, was passiert wäre, hätte ich an diesem oder jenem Punkt meines Lebens anders entschieden. Scheiss’ drauf. Ich wünsche mir einfach immer öfter, es gäbe einen Weg zurück zur Einfachheit. Denn wir – als Gesellschaft – drehen am Rad.
Das wollte ich im Song SIMPLE zum Ausdruck bringen.
Es ist vieles so komplex geworden. Auf vieles davon könnte ich verzichten. Allein der Einfluss der Elektronik auf mein Leben ist inzwischen so gross geworden… ich nerve mich täglich über dutzende von russischen Spam-Nachrichten. Ich kann nicht mal ein Ticket von A nach B lösen, ohne mein Smartphone zu benutzen. Ältere Menschen (zu denen ich eigentlich auch gehöre) standen am Flughafen – bevor ich dieses kleine Video drehte – hilf- und ratlos vor irgendeiner Maschine, die ihnen beim Baggage Drop hätte helfen sollen.
Aber auch das Verhalten jüngerer Menschen, die mit diesen Geräten aufgewachsen sind, bereitet mir zunehmend Kopfzerbrechen. Die Gefahr, das ganze Leben auf diese Smartphones zu übertragen, ist real. Das Bankkonto, die Reisetickets, die Orientierung über maps aller Art, die Gratis-Musik via App, die kontaktlos losen Kontakte per WhatsApp, Skipe, Facetime, SMS, das stundenlange SWIPEN von irgendwelchen blödsinnigen Schmink-Tutorials und Beiträgen von halbbekleideten Frauen, die scheinbar nichts anderes können, als auf High Heels laufen und mit den Wimpern zu klimpern – sind wir denn alle blöd?
Sag du es mir.