Wie wichtig investigativer Journalismus ist, zeigt der neuste Skandal: Eben ist ans Licht gekommen, dass der grösste Schweizer Grossverteiler, der Migros Eidgenossenschaftsbund offenbar bei der Beschaffung von Streichhölzern auf Lieferanten in Schweden zurückgreifen musste.
Ob es sich hier und so kurz vor dem 1. August, dem Nationalfeuerwerk, um einen ständigen Engpass oder nur um eine temporäre Versorgungslücke bei inländischen Erzeugnissen handelt, konnte bis zur Stunde nicht eruiert werden, denn die Zentrale der Migros war heute Sonntag zu keiner Stellungnahme zu bewegen.
Da aber davon auszugehen ist, dass auch der andere Grossverteiler seinen Bedarf an Streichhölzern bei Lieferanten im nahen oder fernen Ausland decken muss und noch nicht klar ist, welche Zugeständnisse den beiden abgerungen wurden, ist der Handlungsbedarf klar erkannt.
Bei den wenigen, während den Sommerferien im Land verbliebenen Berner Bundes-Parlamentarierinnen und -Parlamentariern sorgt die Tatsache, dass wir derart vom Ausland abhängig sind, wenn wir hier Feuer legen wollen, aber bereits für rauchende Köpfe. Es könne «ja wohl nicht angehen, dass unsere zündenden Ideen durch fremde Köpfe ausgelöst» würden, liess sich eine gewichtige, aber nicht namentlich genannt werden wollende Stimme vernehmen. Man arbeite bereits fieberhaft an einer parteiübergreifenden Allianz, die wie Pech und Schwefel zusammenhalten soll bei der Behebung dieses Notstandes. Die Stossrichtung sei aber bereits klar: «Wir sagen ja zu Schweizer Streichhölzern!»
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