Video-Collab mit meiner Tochter

Zwei Seelen – zwei Perspektiven. Meine Tochter – die in Berlin Popular Music studiert – und mich unterscheiden fast vierzig Jahre Lebenserfahrung. Dennoch verstehen wir uns in vielen Dingen. Und wenn wir uns darauf konzentrieren, kommt fast immer etwas Schönes dabei heraus.

Zu unserem gemeinsamen Song «What the heart desires/Was das Herz begehrt» haben wir Video-Material gedreht, einzeln und zusammen, in Dublin und Limerick (wo sie gerade ihr Ausland-Semester absolviert) und in Erlenbach (weil da der Bahnhof so wahnsinnig heimlig ist).
Ich habe das Material ganz einfach zusammengeklebt und ein paar Untertitel (sprachverkehrt) montiert. Et voilà:

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BETTER DAYS und weniger gute.

Die schlechten Nachrichten zuerst: Innerhalb weniger Tage sterben zwei meiner langjährigen kulturpolitischen Mitstreiter. Und dann stirbt meine eben erst wieder kennengelernte Mutter. Während etwas mehr als fünf Monaten durfte ich sie – nachdem wir uns über 40 Jahre nicht mehr gesehen oder gesprochen hatten – immer wieder besuchen und herausfinden, ob es ein «wir» gibt und wie es «uns» geht. „BETTER DAYS und weniger gute.“ weiterlesen

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SIMPLE – der Wunsch nach Einfachheit

Ja, es gibt keinen Weg zurück. Und ja, ich kann nicht so tun, als wüsste ich nicht, was ich bisher erfahren habe. Aber ja, je älter ich werde, umso unwissender fühle ich mich. Weil ich es ja auch tatsächlich bin. Ich weiss nicht mal, was passiert wäre, hätte ich an diesem oder jenem Punkt meines Lebens anders entschieden. Scheiss’ drauf. Ich wünsche mir einfach immer öfter, es gäbe einen Weg zurück zur Einfachheit. Denn wir – als Gesellschaft – drehen am Rad.

Das wollte ich im Song SIMPLE zum Ausdruck bringen.

Es ist vieles so komplex geworden. Auf vieles davon könnte ich verzichten. Allein der Einfluss der Elektronik auf mein Leben ist inzwischen so gross geworden… ich nerve mich täglich über dutzende von russischen Spam-Nachrichten. Ich kann nicht mal ein Ticket von A nach B lösen, ohne „SIMPLE – der Wunsch nach Einfachheit“ weiterlesen

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Musikalische Collab mit meiner Tochter

Es ist verblüffend, wie sich der Sinn eines Textes verändert, wenn man ein DU anspricht, das alles mögliche sein kann: die Mutter, der Vater, die Lehrpersonen, Freunde, Feinde, Situationen oder – wie hier – das Leben selbst.

Ebenso verblüffend – so finde ich zumindest – kann das Resultat sein, wenn zwei Fassungen eingesungen werden. Einmal in Englisch von meiner Tochter, einmal deutsch und deutlich von mir. «What the heart desires» bzw. «Was das Herz begehrt» ist eine echte collab zwischen meiner Tochter Lynn und mir. „Musikalische Collab mit meiner Tochter“ weiterlesen

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Meine persönliche Playlist

Ja, ich mache Musik. Auch wenn ich mich nicht als Musiker im eigentlichen, im studierten Sinne sehe. Ich mache einfach. Und lerne auf den jeweiligen Instrumenten meist nur gerade die Parts, die ich für die Aufnahmen brauche. Vor etwas mehr als einem Jahr habe ich – nach einer mehr als zehnjährigen Pause – meine Instrumente und das wenige, was ich darüber weiss und noch in den Fingern habe, wieder hervorgekramt, um meine Tochter dann und wann zu unterstützen. Sie studiert Musik, nähert sich dem Thema also auf ebenso ernsthafte wie fundierte Weise, nicht so wie ich, als Laie. „Meine persönliche Playlist“ weiterlesen

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SWIPE! – Ein Lebensgefüll?

Wir entwickeln uns weiter. Oder zumindest unsere Technologien. Irgendwie. Und manchmal haben technische Errungenschaften auch körperliche Auswirkungen, nicht nur seelische. So neigt der Homo Communico mobilis – oder neudeutsch Smombie – dazu, sein Haupt zum Smartphone hinunter zu senken, anstatt es auf seine Höhe zu bringen. Vorbei scheinen die Zeiten, als wir hoch erhobenen Hauptes durch die Welt schritten. Jetzt ähneln die Menschenmassen eher Sklavenhorden, die sich mit ihrem Schicksal abgefunden haben: Mit diesem 45 Grad-Knick im Genick, der wohl einerseits die Sauerstoffzufuhr für den Körper und andererseits die Blutversorgung des Hirns beeinträchtigt, nimmt er oder sie die Welt erst (für) wahr, wenn sie auf dem Bildschirm aufploppt. (Weiter zum Song >) „SWIPE! – Ein Lebensgefüll?“ weiterlesen

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WYSIWYG oder von nichts kommt nichts.

Die Abkürzung WYSIWYG entstand Ende der 90er-Jahre (des letzten Jahrhunderts) als Versprechen der IT-Branche: What you see is what you get. Es wurde nie eingelöst, wie Menschen, die bis heute unter Microsoft-Apps leiden, bestätigen können. Ich habe dieses Motto nun neu interpretiert auf den Alltag, auf das, was wir tun und die Konsequenzen, die sich daraus ergeben. „WYSIWYG oder von nichts kommt nichts.“ weiterlesen

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Da sein.

Aufmerksamkeit scheint, obwohl im Prinzip 24 Stunden verfügbar, nur begrenzt vorhanden. Und mit ihren Verwandten, der Neugier und dem Interesse, verhält es sich wohl ganz ähnlich. Wenn dem so ist, ist es also eine Frage der Prioritäten, wem oder was man seine Aufmerksamkeit schenkt.

Ich bin inzwischen schon ganz gut darin, meiner unmittelbaren Umgebung meine Aufmerksamkeit zu schenken. Ob diese das auch als Geschenk sieht, weiss ich nicht. Und wenn ich nichts für meine Umgebung übrig habe, ziehe ich mich zurück. Denn allein die Vorstellung, jemandem gegenüber zu sitzen und über etwas anderes nachzudenken, löst bei mir Juckreiz aus.

Doch zurück zu den Prioritäten: Werden Dinge und Menschen, die schon lange da sind, zur Selbstverständlichkeit und sind also zu vernachlässigen, weil man sich ihnen auch später noch widmen kann? Werden sie also gewissermassen zu schlechten Gewohnheiten? Aus dem Juckreiz wird ein Ausschlag.

Wie dem auch sei. Ich habe mir ein paar Gedanken dazu gemacht und sie vertont. Im Rahmen meiner Möglichkeiten, zeitlich und musikalisch.

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Menschen wie ich.

Ich bin mühsam*. Manchmal. Öfters. Ein richtiges Pain in the ass. Ich schaue richtig hin, wenn ich hinsehe. Und ich höre ziemlich gut zu. Du hast meine volle Aufmerksamkeit. Und ich frage nach. Wenn ich etwas nicht verstehe. Wenn ich wieder mal an jemanden gerate, der oder die eine grossen sprachliche Streuung hat.
Wenn jemand ein Statement macht, in dem ein «eigentlich» vorkommt, zum Beispiel. Das «eigentlich» braucht es meist nicht. Und wenn es vorkommt, verkehrt es die Aussage oft ins Gegenteil. Sag’, was du denkst. So wie ich. Das Leben ist schon kompliziert genug.

Ich bin auch sonst mühsam. Wenn ich da bin, bin ich ganz da. Du hast meine volle Aufmerksamkeit. Sonst könnte ich ja ebensogut mit jemand anderem meine Zeit verbringen. Oder noch besser mit mir. Da gäbe es wenigstens kaum Missverständnisse. Und auch kein Blabla.

Trotz all dem haben sich ein paar Menschen mit meinen Eigenheiten arrangiert und können darüber hinwegsehen und mich mögen. An dieser Stelle: Habt Dank.

Wie auch immer. Ich habe diese umständlichen Umstände mal zu Papier gebracht und vertont. Und das klingt dann etwa so, wie unten.

Ich danke dir für dein Verständnis. Und dein Interesse. Ich wünsche dir ganz viele Momente ungeteilter Aufmerksamkeit.

*I’m not fishing for compliments.

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