Wilde Zeiten.

Es geht mir den Umständen entsprechend gut. Die Umstände: Zum einen testen mich die Ärzte routinemässig wieder um herauszufinden, ob mein Krebs zurückgekehrt ist oder nicht. Wie alle drei Monate. Dieses Mal dauert ‘s vom ersten bis zum letzten Test und dem anschliessenden, hoffentlich erlösenden Gespräch allerdings einen Monat – hängen im Schacht. Jedes Zwicken löst einen kleinen Alarm aus, gefolgt von einem innerlichen «Idiot! Es wird schon nichts sein!» „Wilde Zeiten.“ weiterlesen

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Ausnahmezustand

Nachkontrolle, Tag eins

Mein iCal meldet, dass ich in einer halben Stunde in der Radiologie zum CT erwartet werde. Ich weiss. Setze mich in die Strassenbahn. Die Dinge nehmen ihren Lauf. Gehe durch das Labyrinth des Universitätsspitals. An sich kein Grund für einen Schweissausbruch. Nehme meinen Patienten-Zettel in Empfang, fülle ihn wahrheitsgetreu aus. «Die Unterhose dürfen Sie anbehalten.» Die Pflegerin ist äusserst rücksichtsvoll, danke. Der Raum mit dem Tomografen ist auf gefühlt unter Null gekühlt. Kein Problem. Mein Arsch lief schon vor fünf Minuten auf Grundeis, als ich die angeschlagenen Seelen im Warteraum sah. Und immer wieder diese Stimme: Dummkopf! Bei der Untersuchung passiert nichts. Wenn was passiert ist, dann in den letzten drei Monaten. Du bist nur hier, um festzustellen, ob… „Ausnahmezustand“ weiterlesen

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