Die gute schlechte Nachricht.

Ist das nun Glück im Unglück, ein Schönheitspreis mit Makel oder ein lachendes mit einem weinenden Auge? Ich hatte heute wieder einen Kontroll-Termin im UniSpital. Bei dieser Gelegenheit wurde auf dem grossen Monitor erneut ein winziges Rezidiv entdeckt, ein Einzeller-Krebschen im Frühstadium, sozusagen. Und als hätte der Arzt geahnt, dass ich mich gerade bereit machte, um mich so richtig zu bedauern, sagte er:

“Es ist nur stecknadelgross.”

Er wäre nicht überrascht gewesen, wenn wieder alles voll gewesen wäre. “Aber so … es ist winzig, eine Sache von fünf Minuten!” Er schien erleichtert und hoch erfreut. Ein Freudentänzchen seinerseits hätte mich zwar überrascht, aber hätt’ ich ihm die Freude verderben und aufzählen sollen, was diese fünf Minuten für mich bedeuten werden? Nur eine klitzekleine Vollnarkose mehr, nur weitere drei Tage Spital, bloss einmal mehr so einen beschissenen Katheter an einer Stelle, wo Mann ihn partout nicht haben will … ich liess es. Schliesslich wollte ich nicht kleinlich wirken. Auch wenn ich es bin.

Andererseits hat er natürlich Recht: Verglichen mit den Statistiken vergleichbar Erkrankter schneide ich deutlich besser ab. Es sieht so aus, als stecke in meinem Körper viel mehr Leben. Vor allem scheint mein Körper zu merken, dass meine Seele noch einiges vor hat und es der Sache wohl irgendwie dienlich wäre, wenn auch die Hardware noch eine Weile mithalten könnte.

Sicher ist, dass 2018 nun einen fulminanten Auftakt haben wird …
Wie auch immer: Jetzt brauche ich erst mal einen Single Malt. Einen alten, heftigen, wuchtigen, breitseitigen. Auf euer Wohl!

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12 Gedanken zu „Die gute schlechte Nachricht.“

    1. Liebe Sandra,
      ich bin dort mit dem Gefühl hingegangen, dass wieder alles voller Tumore ist. Ja, ich habe mit dem schlimmsten gerechnet. So gesehen ist dieser kleine Scheisser von Tumor wirklich Peanuts. Bloss von den Auswirkungen her nicht. Wie beschrieben.
      Ein Tänzchen werde ich dann und wann – innerlich oder sogar äusserlich – machen. Auf jeden Fall.

      Auch dir alles Gute.

  1. Ich möchte nur eines sagen: Ich bin sehr froh, dass Du Dich dazu entschlossen hast! Und deshalb hast Du Dir auch gleich 2 Single Malt verdient: Einen für die Zustimmung und einen für das Kämpfen!

  2. En Garde, hei Stefan piks den Scheisser mit der Nadel!
    Trink so viele Single Malt wie du willst, aber kämpf.
    Einfach alles erdenklich Gute und viel Kraft wünsche ich dir.

    1. Touché, liebe Angela!
      Herzlichen Dank für die guten Wünsche. Was ich tun kann, werde ich in den nächsten Tagen in die Wege leiten. Und weiterhin «gesund» leben, mit und ohne malt 🙂

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