Davon leben ist eine Kunst.

WAHRIATIONEN_CoverIch wurde heute zwei Dinge gefragt. Die erste Frage lautete: «Diese Wortschöpfungen … wie machst du das bloss?» gefolgt von Lob. Einfach so. Sie fallen mir ein oder zu wie anderen Leuten die Haare aus.

Die zweite Frage: «Machst du das professionell?» Diese Frage höre ich öfter, und sie ist schon schwieriger zu beantworten. Vom Aufwand her – Buch, Collabs und Ausstellungen, Postkarten, Hafties und T-Shirts – hat das Know-how inzwischen das Ausmass eines Berufes, das Engagement jenes einer 50 %-Stelle angenommen. Davon leben kann ich aber nicht. Meistens werden knapp die Kosten (Spesen, Material, Arbeit) gedeckt. Meistens.

Jetzt müsste ich aber mal wieder etwas verkaufen. Oder inkonsequent werden.

Die Gelegenheiten dazu ergeben sich laufend:
> Das Buch WAHRIATIONEN – iBLÖD 2.0 kann man jederzeit bei mir bestellen. Eine einfache Mail genügt.
> Die Bilder der Ausstellung >IN TRANSIT< in Bern sind allesamt käuflich.

Ob ich das professionell mache? Wir werden sehen 🙂

Gib mir, jetzt, sofort!

DSC_1176_1000squareSie ist mir zuwider, diese Anspruchshaltung. Tagtäglich bin ich mit Forderungen konfrontiert, denen weder Leistungen, noch moralische oder rechtliche Grundlagen gegenüber stehen. Wenn Sätze mit «Du musst mir das geben» oder opfermässiger «Ich brauche das bis morgen» beginnen, bekomme ich Schlitzaugen, Kieferstarre und schlechten Atem.

Dabei lächle ich doch so gerne. „Gib mir, jetzt, sofort!“ weiterlesen

Vom schleichenden Nachvollzug.

neinDie Rede ist hier nicht von der Schweiz und dem EU-Recht, wie es immer wieder von einer vermeintlich volksnahen Partei portiert wird. Sondern von einem Mechanismus, der seit längerem innerhalb der SP stattfindet.

Zum einen, was die Zustimmung bei Gesetzesverschärfungen betrifft: Eigentlich müsste «meine» Partei im Sinne ihrer Auffassung von Freiheit und Selbstbestimmung Überwachungsmassnahmen (z. B. Staatstroyaner) und Einschränkungen in der Bewegungsfreiheit (z. B. Rayonverbot und Fichen im Zusammenhang mit dem Hooligan-Konkordat) rundweg ablehnen. Stattdessen (und weil es wohl eh eine Mehrheit findet), wird zähneknirschend bis jubilierend zugestimmt. „Vom schleichenden Nachvollzug.“ weiterlesen

Bald ist Vernissage in Bern


Schon in drei Wochen ist es so weit: Dies wird meine dritte und voraussichtlich letzte Ausstellung 2016. Und obwohl Heidi Gassners Gastfreundschaft einfach grossartig ist, bin ich ziemlich aufgeregt.

Wer wird kommen, wenn so ein Fremder aus Zürich kommt?

HIER EIN KURZER PRESSETEXT

Unentwegt unterwegs sein und niemals ankommen – diese Gefühle thematisieren die Wortbilder, die Stefan Weber Aich in der Ausstellung im über 500 Jahre alten Kellergewölbe der Artcade in der Berner Altstadt zeigt.
Ausserdem wird der Wortakrobat auch sein 2016 erschienenes Buch «WAHRIATIONEN – iBlöd» 2.0 kurz vorstellen und signieren. Ein Anlass zum Innehalten, nach Atem und um Worte Ringen.

Offener Brief zum NZZaS-Artikel «Behäbige Intellektuelle»

schnurrnalismusSehr geehrter Herr Jungen,

ein Artikel allein macht mich noch nicht stutzig. Aber zwei innerhalb weniger Tage, die in dassselbe Horn stossen, schon. Wie Roman Bucheli («Unpolitische Kunst») attestieren auch Sie in Ihrem Kommentar «Behäbige Intellektuelle» der Schweizer Kulturszene Scheu vor der kritischen Auseinandersetzung mit aktuellen Themen.

 Ich habe das Gefäss «Kommentar» als solches durchaus verstanden. «Recherche» wäre mir dennoch lieber gewesen. Haben Sie beispielsweise bei den für Kulturförderung zuständigen Ämtern nachgefragt, wieviele zeitkritische Projekte zwecks Förderung eingereicht wurden? „Offener Brief zum NZZaS-Artikel «Behäbige Intellektuelle»“ weiterlesen

Von der KUNST, sich in den Schwanz zu beissen und sich auch noch darüber zu beklagen.

1404229637
«Dumme Hunde beissen in fade Waden.» (Unbekannter Dichter)

Ich bin gestern über den Beitrag «Unpolitische Kunst – bitte nicht einmischen» im Feuilleton der NZZ gestolpert und habe mich erst köstlich amüsiert, dann aber göttlich aufgeregt. Nun ja, man gönnt sich ja sonst nichts.

Als erstes möchte ich – um nicht in Verdacht zu geraten, neidisch neben dem Futtertrog der Kunst-Szene zu stehen – eines klarstellen: Es kann gut sein, dass das, was ich mache, nicht den Hauch von Kunst hat. Und auch nur den Anschein von Relevanz, dann und wann. Doesn’t matter. „Von der KUNST, sich in den Schwanz zu beissen und sich auch noch darüber zu beklagen.“ weiterlesen

Eigentlich unheimlich

passivistMitarbeitende, die Vorgesetzte nicht auf ihre Fehler aufmerksam machen, Pendler, die sich nicht trauen, maximal ausgedehnte Fahrgäste zu Bescheidenheit und Rücksicht anzuhalten, Mitmenschen, die nicht oder dann just aus Protest gegen das Falsche von ihrem Stimmrecht Gebrauch machen, Leute, die zum Voraus wussten, wie etwas herauskommt, es aber erst hinterher schon immer gesagt haben wollen – sie alle sind die schweigende Mehrheit. Sie alle sind mir unheimlich. „Eigentlich unheimlich“ weiterlesen

Experiment: iBlöds live

projectet_bloeds_1_123Ich suche einen Ort, open air oder indoors (aber öffentlich), an dem ich meinen outarken Mini-Beamer – vollgestopft mit iBlöds – aufstellen und mich mit einer Flasche Wein hinsetzen darf, wo sich Leute (mit Snacks oder Getränken) dazugesellen können und wir gemeinsam oder jede und jeder für sich einem vergänglichen Vergnügen frönen können: einer kleinen Projektion von wohl insgesamt 1500 iBlöds. Einfach so. „Experiment: iBlöds live“ weiterlesen

Ein kleiner Rückblick

Tagebuch.ch gab es schon vor ungefähr 17 Jahren einmal – als virtuelles Tagebuch eines verwirrten Typen namens Taucher, einer frei erfundenen Person im Nirgendwo & Überall. Tag für Tag vermischte er seine eigenen Gedanken mit realen Begebenheiten und aktuellem. Immer öfter tauchte er auch im realen Leben – an Anlässen und anderem – auf. „Ein kleiner Rückblick“ weiterlesen