Jetzt oder nie!

Seit geraumer Zeit sind verschiedene kulturpolitisch wichtige Geschäfte im Zürcher Kantonsrat und in anderen Räten in Arbeit. Und laufend kommen neue hinzu. Die Materie erscheint für Normalsterbliche im ersten Augenblick nicht nur trocken, es wird auch nicht sofort klar, wie wir als Konsumenten, als Publikum in unserem Kino, unserem Theater, unserem Gemeinschaftszentrum davon betroffen sein werden. Doch ein Blick darauf vermittelt ein Bild von der aktuellen politischen Haltung gegenüber der Kulturförderung und darüber hinaus. Diese kurze Zusammenstellung macht vor allem eines klar: Kulturschaffende und -vermittelnde können sich als Einzelkämpfer gegeneinander ausspielen lassen oder gemeinsam mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln und dem gebotenen Charme lobbyieren > „Jetzt oder nie!“ weiterlesen

Ach … Kinder.

Als ich in den späten 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts ins Arbeitsleben trat, war noch vieles aus dem Nichts möglich. Ich wusste beispielsweise noch 14 Tage vor Antritt meiner kaufmännischen Lehre nicht, welche Ausbildung ich machen sollte. Dann ging alles plötzlich sehr schnell. Auch durfte ich kurz nach meiner Lehre die Export-Abteilung einer Seidenfirma in Zürich leiten, einfach so. Man traute mir das zu. Ich traute mir das zu. Es passte. „Ach … Kinder.“ weiterlesen

Ist der Regierungsrat visionslos glücklich? (Eine Posse)

Drei Kantonsräte und Innen haben im Zusammenhang mit der Projektierung der neuen Kantonsschule auf dem ehemaligen Areal der Chemie Uetikon ein sinnvolles, kurz und klar formuliertes Postulat (41/2018) eingereicht. Sinnvoll einerseits, weil Kultur und Bildung geistesverwandt sind und die Kultur genau wie die Bildung Räume braucht und andererseits, weil im aktuellen Projekt-Stadium auch noch alles wichtige berücksichtigt werden kann, statt nachbessern zu müssen oder sich eine Chance einfach entgehen zu lassen und hinterher hilflos faule Ausreden zu bringen. „Ist der Regierungsrat visionslos glücklich? (Eine Posse)“ weiterlesen

Kulturöde Land – Kulturoase Stadt.

Es ist immer dasselbe: Freunde und Bekannte, die «in die Stadt gezogen» sind, taten dies nach eigenen Angaben vor allem aus einem Grund: Weil dort immer etwas läuft. Gemeint war damit nicht in erster Linie, dass die Restaurants und Bars länger geöffnet haben, sondern die Kinos, Konzertlokale, Theater, Museen und andere Orte, an denen man sich bei Veranstaltungen mit anderen Menschen treffen kann. „Kulturöde Land – Kulturoase Stadt.“ weiterlesen

Kontrolle: Verzagmeinnicht.

Vorher.

Eine blühende Phantasie hat nicht nur Vorteile. Sätze wie «Bei Ihnen wächst alles so schnell (zusammen)» klingen nur in Bezug auf die Heilung der Narben wirklich positiv. Wenn ich mir aber ein kleines, aber reges Resttumörchen vorstelle, wird mir ungemütlich. Nun ja, Verzweiflung ist weder gut noch schlecht, sondern der herausfordernde Zustand, mit sich nicht einig zu sein, ohne die Aussicht auf einen Kompromiss. „Kontrolle: Verzagmeinnicht.“ weiterlesen

Ganz privat? Wen kümmert ‘s?

«Ich schreibe nie etwas. Ich schaue nur.» Solches und ähnliches höre ich, wenn ich Facebook-Freunde in real life treffe. Ich kann dann meine Verwunderung kaum verbergen und frage, warum das so ist. «Ach, du schreibst so toll (???). Ich kann da nicht mithalten.» Öhm. Ich schreibe einfach. Und ich würde mich darüber freuen, wenn sich dann jemand ins Zeug legte oder auch nur ein paar Zeilen zurückschriebe. „Ganz privat? Wen kümmert ‘s?“ weiterlesen

Blutgeld?

Stellen Sie sich vor, Sie machten Tag für Tag einen guten Job und bekämen sogar Lob von allen Seiten. Auch würde Ihnen dann und wann vollmundig versichert, dass es Sie brauche. Und am Ende des Monats, dann, wenn die anderen ihren Lohn auf dem Konto haben, entschiede das Los, ob Sie für Ihre harte Arbeit entschädigt werden. Das klingt doch absurd.
Es beschreibt aber ziemlich genau die Situation, in der sich die Kulturförderung befindet. „Blutgeld?“ weiterlesen

London calling (V-VII)

Ich habe erfahren, dass es in London heiss war, bevor wir ankamen. Grossartig. Nun windet es wie blöd und haut einem die Tropfen um die Ohren. Zeit, um einen Tag drinnen, an der Wärme und mit eigenen Gedanken zu verbringen. Ein wenig über Familie zu reden. „London calling (V-VII)“ weiterlesen

London cooling (IV)

Liebes London, so kalt warst du noch selten. Nicht mal im Herbst. Ich trage alles, was ich im Koffer habe, übereinander. Und so viel hast du mir indoors nicht zu bieten, denn ich bin nicht so der Shopper. Dafür entdecke ich da und dort Beweise dafür, dass Obelix recht hatte: Die spinnen, die Briten. Und schrecken vor nichts zurück: „London cooling (IV)“ weiterlesen

London calling (III)

  1. Ein Besuch der Tate Modern gehört für mich zu jedem London-Besuch dazu. Genauso, wie das Flanieren über den Borough Market. Doch während der «Food Porn» sich über die Jahrzehnte kaum verändert hat, bietet die Tate Modern ständig neues, manchmal auch more of the same. „London calling (III)“ weiterlesen